Von Links oben: Karl Lang (Kampfrichter im BABV),
Dr. Josef Lausecker (Sportarzt SpVgg Bayern Hof), Klaus Schübel
(Abteilungsleiter der Boxabteilung SpVgg Bayern Hof), Detlef Funk
(Kampfrichter im BABV), Georg Witzel (ATS Kulmbach), Alois Kraus
(Turnerschaft 1887 Marktredwitz-Dörflas), Hermann Sprenger (Schatzmeister &
Rechtswart des BABV), Florian Gossler (Olympia Selb), Alfred Sitzmann (ETSV
Bamberg), Manfred Naumann (ATS Klumbach), Jimmy Elsner (SC Olympia Selb)
Von Links unten: Rainer Schübel (Bezirksjugendwart des BABV), Klaus Zöller
(Bezirkssportwart BABV Oberfranken), Hans Schübel (Ehrenmitglied des BABV),
Günter Deuster (Präsident des BABV), Karl-Heinz Wolfstädter (Vizepräsident
des BABV), Willi Kastner (ATSV 1861 Kulmbach)
BEZIRKSTAG IN HOF TROTZ EINIGER HOFFNUNGSVOLLER
TALENTE STAGNIERT DAS SPORTLICHE NIVEAU
Box-Amateure mit dem Rücken zur Wand?
Beim Bezirkstag der Amateurboxer im Restaurant „Freie Scholle” in Hof musste
Bezirkssportwart Klaus Zöller (Bayreuth) gegenüber Vertretern von elf
oberfränkischen Vereinen berichten, dass das Niveau der Jahre vorher im
Seniorenbereich nicht erreicht werden konnte. Bei den bayerischen
Meisterschaften in Eichstätt war Oberfranken lediglich mit vier Akteuren
vertreten. Davon errang der kampferfahrene Dalibor Vugrinec (Marktredwitz)
den Titel des Vizemeisters im Schwergewicht. Spitzenboxer Waldemar Völker
vom gleichen Verein ist aus beruflichen Gründen nach München verzogen,
startet nunmehr für den TSV 1860 München und steht nicht mehr zur Verfügung.
Bei den Frankenmeisterschaften war Oberfranken in Bamberg lediglich mit vier
Athleten vertreten. Dabei errang Viktor Hense (BC Bayreuth) den Meistertitel
im Halbschwergewicht. An den Titelkämpfen konnte er deswegen nicht
teilnehmen, weil er bereits im Mai bei einer ProfiVeranstaltung in Bayreuth
boxte, ohne zu fragen, ob dies nach den Wettkampfbestimmungen des Deutschen
Box Verbandes der Amateure zulässig ist. In der Ringecke ist er von Trainer
Gerhard Schoberth (BC Bayreuth) betreut worden. Beide wurden seitens des
BABV sofort gesperrt. Schoberth ist vom zuständigen Gremium des BABV auf dem
Gnadenweg als Amateur-Trainer wieder zugelassen, während Hense mit 25
Amateurkämpfen im Startpass als nunmehriger Profi für den Amateurbereich
weiterhin ausgeschlossen bleibt.
Der Bezirkssportwart stellte heraus, dass sich erfreulicherweise beim SC
Olympia Selb wieder etwas rührt. Der bemüht sich, seinen Nachwuchs auch in
den benachbarten Bundesländern einzusetzen. Auch Klaus Schübel (Hof) und
Alois Kraus (Marktredwitz) sowie die übrigen Delegierten versicherten, dass
sie bereits im angebrochenen Sportjahr 2006 ihre Athleten mit der
Ausrichtung von Veranstaltungen weiter voranbringen wollen.
Bezirks Jugendwart Rainer Schübel gab bekannt, dass im Schüler- und
Jugendbereich seit dem Hoch im Jahr 2003 zwar keine Steigerung zu
verzeichnen sei, aber doch am Ende 2005 immerhin noch beachtliche Erfolge zu
verzeichnen waren. Bei den Nordbayerischen Jugend- und
Junioren-Meisterschaften erkämpften sich Richard Gerdt und Marc Ziegler
(Marktredwitz) im Junioren-Halb-Weltergewicht den ersten Platz. Ebenfalls im
Junioren-Welter boxend, wurde Lukas Arendarski (Hof) Vizemeister, und Edgard
Vogelsang (Coburg) erreichte die dritte Position im
Kadetten-Halbschwergewicht.
Bei den Frankenmeisterschaften holten sich die oberfränkischen Vertreter mit
sehenswerten Leistungen vier Titel und erreichten zwei zweite Plätze. Im
Kadetten-Fliegengewicht erkämpfte sich Robert Laue (Hof) den Titel.
Ebenfalls Meister in ihren Gewichtsklassen wurden Richard Gerdt
(Marktredwitz) und Edelgard Vogelsang (Coburg). Den zweiten Platz im
Kadetten-Mittelgewicht belegte Christian Schneider (Selb). Zum Schluss
dankte Rainer Schübel der BABV-Frauenbeauftragten Sibylle Marks (Kulmbach)
für ihre aufopferungsvolle Arbeit im Frauenboxen. Der Senior des
oberfränkischen Boxsports, Hans Schübel, sprach die anwesenden
BABV-Präsidenten auf die derzeitige Situation des olympischen (Amateur)
Boxens an. Seiner Meinung nach steht diese Sportart im Gegensatz zu den
Profis trotz der Verlautbarung einer Zusammenarbeit mit dem Manager des
Universum-Box-Stalles, Klaus-Peter Kohl, immer noch mit dem Rücken zur Wand.
Die Box-Amateure zählen nach wie vor, genauso wie Ringer, Judokas und
Fechter, zu den nicht telegenen Sportarten.
Schübel erinnerte: Der jetzige Innenminister Wolfgang Schäuble hatte schon
vor vielen Jahren im Kreis von Journalisten auf die Fehler der einstigen DDR
hingewiesen, bestimmte Sportarten zu forcieren und andere laufen zu lassen.
Dies sei nun auch in der Bundesrepublik zum Teil geschehen, wenn auch aus
anderen Gründen. Auch der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog habe 1995
anlässlich der Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes angesichts der
umgesetzten Millionen und Milliarden im Profibereich vor einer einseitigen
Konzentration im Sport gewarnt. Dazu BABV-Präsident Deuster: „Nachdem nur
fast ausschließlich wir Amateure das Standbein der Profis in der Gegenwart
und für die Zukunft sein können, müssen wir weiterhin mit Universum in
Verbindung bleiben, um hier für beide Teile zu einem tragbaren Ergebnis zu
kommen.” H. S. |